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© Großes Mausohr in memoriam Milan Podany 

Mit dem Projekt „Gottes Haus für Fledermaus“ fördert die Naturschutzstiftung die Bereitstellung und Optimierung von Fledermausquartieren. Besonders geeignet sind Kirchendächer als trockene, selten begangene Räume mit frostfreien Temperaturen.

Fledermausexperten der Biologischen Station des Kreises Wesel betreuen dieses Projekt.Sie besichtigen z. Bsp. mit Küstern, Kirchmeistern oder Pastören dieKirchendächer und schauen, obEinflugschlitze und Hängemöglichkeiten vorhanden sind. Gegebenenfalls werden Tiere beringt und Horchboxen angebracht, um den Bestand der gefährdeten Fledermäuse zu unterstützen.

Im Idealfall finden die Biologen Gruppen, die Fledermauskästen basteln und sich um deren regelmäßige Kontrolle kümmern. Sie sprechen insbesondere die Kinder - und Jugendgruppen der kirchlichen Einrichtungen an und führen sie in speziellen Veranstaltungen an das Thema Fledermaus heran.

Projektmöglichkeiten und Projektplanungen

Viele Fledermausarten sind gefährdet. Mit dem Öffnen stillgelegter Kellerräume und verschlossener Speicher kann dem Quartiermangel entgegengewirkt werden.

Die Biologen beraten Interessierte zur Fledermaus - Optimierung ihrer Immobilie.

Die Naturschutzstiftung Niederrhein leistet auch hier mit der Einrichtung und Finanzierung von Einfluglöchern, Hängevorrichtungen und Horchboxen zum Schutz und zur Erforschung der Fledermäuse ihren Beitrag.

Besonders rar sind Winterquartiere.

Im Jahr 2023 startet die Biologische Station im Kreis Wesel (BSKW) ihr großes Fledermaus – Hilfs – Programm mit dem Bau von Winterquartieren in der Üfter Mark (Schermbeck).

Was wird dort geschehen?

Auf dem Gelände einer Forstverwaltung wird eine Grube ausgehoben. Ähnlich einem Fertig -Keller wird ein 45 Kubikmeter großes unterirdisches Quartier eingelassen, für Fledermausansprüche hergerichtet und anschließend mit Erde bedeckt. Lediglich ein Erdhügel wird noch zu sehen sein.

Durch einen Einflugschlitz finden Fledermäuse hier ein ausreichend großes und feuchtes Winterquartier mit ausgewogenen Temperaturen. (siehe Skizze)

Für dieses Fledermaus-Winterquartier konnte die Naturschutzstiftung Niederrhein in 2023 einen Zuschuss von 10.000 € bewilligen.

Ähnliche Winterquartiere würden die BSKW gerne in der Leucht und in Bislich entstehen lassen. Positiv verlaufene Vorgespräche mit den Eigentümern sind geführt worden.

Mit einer projektbezogenen Spende können Sie sich gerne beteiligen!!


Kontrolle von Fledermausquartieren durch Paul Schnitzler

Foto: Dr. W. Podlatis

Was wurde geleistet?

In acht von neun kontrollierten Kirchen im Kreis Wesel wurde in 2019 bis zum März 2020 Besatz durch Fledermäuse nachgewiesen.

Die Dipl- Biologin Regina Müller und der Dipl. Biologe Paul Schnitzler konnten durch die Finanzierung des Projektes „GottesHaus für Fledermaus“ in den letzten zwei Jahren wieder viel Positives für den Fledermausschutz bewirken.

Als Fledermaus – Ansprechpartner des Stiftungsrates ist es für Christoph von Derschau immer wieder eine große Freude, die Fachleute bei einigen Einsätzen zu begleiten.

Hier ein Bericht.

„Auf den Kirchendächern geht der Blick zunächst nicht zum Dachstuhl, sondern nach unten: Ist auf dem Boden Fledermauskot zu sehen? Nach Größe und Form des Kotes ist eine erste grobe Bestimmung der Arten möglich. Darum wurden die Böden von drei Kirchendächern gründlich gesäubert. Der dazu benutzte Industriestaubsauger konnte mit Hilfe der Naturschutzstiftung angeschafft werden. Jetzt wird man am neu gefundenen Kot erkennen, ob zwischen der Reinigung und der nächsten Kontrolle Fledermäuse anwesend sind.“

 

Die allgemeine Lage

Leider ist ein allgemeiner Rückzug von Fledermäusen aus unserer niederrheinischen Landschaft zu beobachten. Vor allem die starke Abnahme von Insekten als Nahrungsgrundlage der Fledermäuse wird als Grund angeführt.

Diese wird durch Artenarmut, Quartier- und Flächenverlust und durch den Einsatz von Insektiziden (Neonikotinoiden) und Herbiziden (Glyphosat) in der Landwirtschaft verursacht.

Das „Wiesenprojekt“ der Naturschutzstiftung Niederrhein hilft die bestehenden Nahrungslücken zu schließen, indem sie die Anlage vieler blühender Wiesen als Lebensraum für Insekten fördert.      

Foto: Dr. W. Podlatis